Hier bitte ein Titel

Echte Hingucker – das sollten Überschriften und Bildunterschriften sein. Tipps aus der Redaktion für gute Kleintexte

„Headless Body in Topless Bar“, titelte die New York Post 1983. Die Zeile wurde im Journalismus legendär – als (so sagen manche) beste Überschrift aller Zeiten. Überschriften erregen Aufmerksamkeit und animieren zum Lesen. Dabei sollte ein Titel zudem das Thema des Artikels anreißen, aber weder verfälschen noch alles verraten.

Titel: Hier entlang zum schönsten Text

Je nach Medium und Darstellungsform des Artikels unterschiedet man zwischen nachrichtlichen und lockenden Überschriften. Magazine verwenden hauptsächlich lockende Überschriften. Aber auch im Tageszeitungsjournalismus werden sie immer präsenter. Wie im Print sind auch online beide Formen zu finden. Hier spielt bei der Formulierung zusätzlich die Suchmaschinenoptimierung eine wichtige Rolle – trotzdem sind Überschriften für die Leserinnen und Leser da.

Die Jahresrechnung in einem Geschäftsbericht, ein Protokoll, eine Kurzmeldung verlangen nach informativen Titeln, die Abschnitte gliedern und ersichtlich machen, wo, welcher Inhalt zu finden ist. Eine Reportage in einem Magazin, ein Kapitel in einer Firmenchronik, eine Infografik können kreative Titel tragen – schließlich sollen sie Lust auf den restlichen Text machen.

Lockende Überschriften verwenden Triggerwörter und emotionalisierende Begriffe, die beispielsweise Wut oder Mitgefühl hervorrufen, die Bilder schaffen. Wortspiele, Anspielungen (zum Beispiel auf Filmtitel oder Gedichtzeilen) sowie Reime helfen ebenfalls, einen Titel ansprechend und einprägsam zu machen. Es gilt: Leserinnen und Leser im Blick behalten. Der verkopfteste Titel kommt nicht an, wenn er für das falsche Zielpublikum geschrieben ist.

Ob suchmaschinenoptimiert oder nicht, sprachlich korrekt muss eine Überschrift sein. Üblicherweise kommt nach Überschriften kein Schlusspunkt. Gedankenstriche, Klammern oder Kommas stehen hingegen wie im Fließtext. Ausrufezeichen und Fragen erzeugen zusätzliches Interesse. Allerdings: Weniger ist mehr. Zu häufige Frage- und Ausrufezeichen lassen Titel schnell wie eine Parodie erscheinen.

Tipp der Redaktion: Meistens kommt die Idee zur richtigen Überschrift nicht sofort. Mit einem Arbeitstitel zu starten, lohnt sich, denn er hilft, das Ziel des Textes im Auge zu behalten. Ist der Text fertig, drehen und wenden wir den Titel, bis es passt. Die besten Überschriften finden wir, wenn wir mit Kolleginnen und Kollegen darüber sprechen, hin und her überlegen und herumalbern.

Bildunterschriften: Textchen für Detailverliebte

Bilder ziehen den Blick auf sich. Wenn wir eine Seite überfliegen, bleiben die Augen dort hängen – und die dazugehörigen Bildunterschriften sind das Erste, was wir lesen. Sie sind also wichtig und motivieren wie Überschriften zum Weiterlesen.

Eine Bildunterschrift sollte die Fragen des Publikums beantworten. Welche das sind, hängt von Thema und Medium ab. Auch hier hilft es, sich in die Leserinnen und Leser hineinzuversetzen. So verlangt beispielsweise das Bild eines Fahrrads in verschiedenen Medien eine andere Beschreibung. In einer Fahrradfachzeitschrift sind vielleicht Modell und Zubehör erwähnenswert, während es in einem Artikel zum Thema Nachhaltigkeit um die klimafreundliche Alternative zum Auto geht.

Eine gute Bildunterschrift macht Arbeit. Denn Bildunterschriften gehen über die reine Beschreibung hinaus, geben einen Vorgeschmack auf den Text oder liefern Infos, die dort keinen Platz gefunden haben. In dem Nachhaltigkeitsartikel steht dann unter einem Bild eines Fahrradweges zum Beispiel: „Auf dem neuen Radweg in Bruneck: Die Gemeinde setzt ein Pilotprojekt im Bereich Mobilität um.“

Tipp der Redaktion: Bildtexte werden oft am Schluss geschrieben, wenn feststeht, welches Bild passt. So passiert es, dass die Kleintexte im letzten Moment getippt werden. Bitte Korrekturlesen nicht vergessen! Grammatik und Rechtschreibung müssen trotzdem fehlerfrei sein – und: Eigennamen nochmal kontrollieren.

 

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