Richtig Gendern: unsere Tipps für geschlechtergerechtes Schreiben und ein Beispiel aus unserer Redaktion
Wer auf Deutsch textet, kommt um die Frage nicht mehr herum: Gendere ich, und wenn ja – wie? Wir wollen an dieser Stelle nicht die vielen Für und Wider auflisten, sondern uns mit dem Wie beschäftigen.
Wichtig: Gerade bei größeren Projekten wie einem Magazin, einer Website oder einer Kampagne sollte vorab eine Gender-Strategie festgelegt werden. Denn für welche Variante man sich auch entscheidet – das Ergebnis sollte einheitlich sein.
Aber wie gendere ich denn nun? Hier die gängigsten Varianten:
Welche Genderform passt zu meinem Text? Wichtiger als amtliche Korrektheit ist hier die Frage: Wer ist denn mein Zielpublikum?
Jüngere Leute sind mit den verschiedenen Gendervarianten meist vertraut, eine ältere, eher konservative Leserschaft bevorzugt tendenziell die Doppelform oder neutrale Begriffe wie eben „Leserschaft“ anstelle von „Lesern“. Ungeeignet sind solche neutralen Begriffe wiederum für Textsorten, wo das Zielpublikum direkt angesprochen werden soll, etwa bei Werbetexten. Der Zweck, den der Text erfüllen soll, ist somit ein ebenso wichtiger Faktor. Auch das Medium kann eine Rolle spielen – das Web nimmt Veränderungen und Trends schneller auf als der Printbereich, außerdem ist auf einer Website der Platz weniger knapp bemessen als etwa auf der Seite einer Broschüre. Aber wie bringe ich diese vielen Faktoren unter einen Hut?
Best Practice: ein Beispiel aus unserer Redaktion
Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) wollte zu seinem 50-jährigen Bestehen ein Magazin herausbringen. Sehr schnell war klar, das Motto des VSS – Sport für alle – sollte sich auch in der Form widerspiegeln. Das Magazin hatte ja den Zweck, die Identifikation der VSS-Mitglieder mit dem Verband zu verstärken. Also gendern – ja, aber wie? Das Magazin sollte die Jugend, die der VSS hauptsächlich fördert, ansprechen. Gleichzeitig würden es viele Ehemalige lesen, also eher ältere, im konservativen Südtirol aufgewachsene Personen.
In Hinblick auf diesen Teil des Zielpublikums haben wir für den VSS eine individuelle Strategie entwickelt:
Auf diese Weise haben wir das Zielpublikum, den Zweck und die Produktionsanforderungen des Layouts berücksichtigt. Diese Regeln wurden an alle Beteiligten (Chefredakteur, Texterinnen, Lektorat) kommuniziert. Am Ende entstand ein einheitlich gegendertes Magazin!
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